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      Warum entstehen visuelle Probleme?

      Zeitungsartikel Schweiz am Sonntag

      Zeitungsartikel Bündner Anzeiger

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      FAQ / Häufige Fragen

      Wobei hilft Funktionaloptometrie & Visualtraining?

      Visualtraining, was ist das?

      Warum „Sehpflege“?

      Warum eine Entlastungsbrille?

      Was ist Optometrie?

      Warum entstehen visuelle Probleme?

      Visualtraining, auch für Erwachsene?

      Welche Sehfunktionen werden geprüft?

      Warum entstehen visuelle Probleme?

      1. Durch visuellen Stress

      Das Gehirn kann nur dann die Bildinformationen, welche von den Augen kommen, richtig interpretieren, wenn die Augachsen auf das Objekt konvergieren  (im richtigen Winkel ausgerichtet sind) und wenn die Fokussierung (Scharfstellung) auf die Entfernung des Objektes angepasst ist.

      Das menschliche Sehsystem ist so gestaltet, dass die beiden Augen und die 14 dazugehörigen Muskeln (gesteuert vom Gehirn) in einem so hohen Mass zusammenarbeiten, dass sie eine Einheit bilden. Die Konvergenz (Winkelausrichtung) und die Fokussierung (Scharfstellung) müssen gleichzeitig und mühelos erfolgen.

      Nahtätigkeiten, wie sie in unserer Gesellschaft verlangt bzw. durchgeführt werden, sind biologisch unnatürliche Aufgaben für Menschen. Das menschliche Sehsystem ist nicht für diese modernen Anforderungen „konstruiert“. Der Mensch und auch sein Sehsystem haben sich in einer Zeit entwickelt, in der es keine Schule, PC-Arbeit, Bücher, usw. gab. Die Mehrheit der Personen in Industriegesellschaften zeigt mehr oder weniger starke Anpassungsreaktionen (z.B. Fehlsichtigkeiten oder Störungen des Augenzusammenspiels) auf diesen visuellen Stress. Menschen reagieren unterschiedlich stark auf anhaltende Tätigkeiten in der Nähe. Deshalb entwickeln zwar sehr viele, aber nicht alle Personen in unserer Gesellschaft eine Anpassungsreaktion auf visuellen Stress. Einfluss auf die Art und das Ausmass der Anpassungsreaktionen haben unter anderem auch Erbfaktoren und der Zustand der visuellen Entwicklung.

      2. Durch nicht ausgereifte visuelle Fähigkeiten

      Wie man den visuellen Prozess (=Sehen) effizient gebraucht, lernen wir mit der Zeit. Visuelle Fähigkeiten entwickeln sich als ein Ergebnis von Lebenserfahrungen, in erster Linie in der Zeit bevor das Kind in die Schule kommt. Wir sind das Produkt der Umgebung in der wir aufwachsen. Visuelle Fähigkeiten werden hauptsächlich durch Bewegung und Interaktion in unserer dreidimensionalen Welt erworben. Vielfältige und neuartige Erfahrungen sind entscheidend für vielfältige Fähigkeiten.

      Nur weil ein Kind eine bestimmte Anzahl von Jahren gelebt hat, ist nicht garantiert, dass es genügend bedeutungsvolle Erfahrungen für seine Entwicklung hatte. Die Zeit alleine verursacht keine Entwicklung. Optimale Entwicklung resultiert aus geeigneten und bedeutungsvollen Erfahrungen, zu den passenden Zeitpunkten. Körperliche Reife alleine ist nicht ausreichend, um eine gute Entwicklung zu garantieren.

      Beispiele für erlernte visuelle Fähigkeiten

      • Ein Objekt anblicken (fixieren).
      • Die visuelle Aufmerksamkeit von einem Punkt zu einem anderen zu verlegen.
      • Die genaue und ausdauernde Ausrichtung der Augen.
      • Die ausdauernde Veränderung der Blickdistanz (z.B. länger anhaltender Wechsel zwischen Heft und Wandtafel).

       

      Hat ein Kind keine ausreichend entwickelten visuellen Fähigkeiten ist häufig die Folge, dass es seine Sinneseindrücke nicht richtig interpretieren kann und deshalb auch nicht richtig auf sie reagieren kann. Häufig entstehen dann Schulprobleme mit Symptomen wie Leseschwäche, Schreibschwäche, Aufmerksamkeitsdefizit, usw.

      Es gibt vielfältige Gründe warum ein Kind nicht von bedeutungsvollen Erfahrungen profitieren konnte oder warum ein Kind nicht die geeigneten Erfahrungen erlebte.

      Bei einer funktionaloptometrischen Abklärung wird geprüft, welche visuellen Fähigkeiten sich entwickelt haben (inklusive Qualität) und welche noch nicht.

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